Entwicklung der Sportart Dogdance
Die Wurzeln des Dogdance liegen im Jahre 1980. Damals wuchs das Interesse an positiven Trainingstechniken, immer mehr Menschen wollten einen fröhlichen, „lachenden“ Hund beim Training. Obedience wurde damals immer präziser und erreichte damit ein sehr hohes Mass an Perfektion. Kanadische und amerikanische Hundesportler liessen sich von der Pferdedressur zur Musik inspirieren und bemerkten schon bald, dass die Musik im Hintergrund die Atmosphäre auflockert. Das war die Grundlage fürs Dogdance und Heelwork to Music, allerdings nannte man es damals noch Canine Musical Freestyle.
1989 ging dann alles Schlag auf Schlag: John Gilbert hielt ein Obedience Seminar ab und zeigte dort eine kleine Vorstellung zur Musik. Dabei kam ihm die Idee, das Ganze noch mit Kunststückchen zu erweitern. Daw Jecs, eine amerikanische Hundetrainerin, zeigte ebenfalls auf einem ihrer Seminare eine Küreinlage zur Musik. So folgten weitere Vorstellungen auf kleineren Veranstaltungen, mit denen das heutige Dogdance geboren wurde. Nach grosser Begeisterung der Zuschauer setzte sie sich mit einer Choreographin zusammen und studierte Tanzelemente für Hunde und deren Hundeführer aus.
1990 zeigte Mary Ray (Top-Obedience-Handlerin in Grossbritannien) Obedience zur Musik, das heutige Heelwork to Music. Auch dies führte zu weiteren Vorführungen, unter anderem auf der Crufts, Grossbritanniens grösster Hundeausstellung. Das war die Geburtsstunde von Heelwork to Music.
1991: Andere Hundebesitzer schauten es den Vorführungen ab, veränderten den Stil und benannten es auf „Freestyle Obedience“ um. Damit brachten sie den frischgebackenen Freestyle nach England. Im selben Jahr war in Vancouver die erste Freestyle Vorführung, organisiert von der Pacific Canine Showcase. Unter anderen war Tina Martin, eine Dressurreiterin mit ihrem Golden Retriever aufgetreten. Sie wurde dann auch die erste Präsidentin und Gründungsmitglied von Musical Canine Sports International (MCSI).
1992 wurden die ersten Prüfungsordnungen in Vancouver erstellt. Geplant war,1993 das erste Freestyle-Turnier in Kanada durchzuführen.
Im April 1992 setzte sich Ellen Lancina, Redakteurin von „Front and Finish“ (Obedience Magazin) für die Einführung einer Freestyle- Klasse bei den Obedience Wettkämpfen ein. Sie zeigte viele Vorteile, wie mehr Zuschauer auf den Wettkämpfen, höhere Medienwirksamkeit, usw. auf. Daraufhin erarbeitete sie eine mögliche Richtlinie zur Bewertung in drei Klassen.
1995 wurde der Canine Freestyle Federation Inc. (CFF) gegründet. Schliesslich entwarf Joan Tennille, eine Choreographin, die Basis der Prüfungsrichtlinien. Sie beschrieb hier einen Weg, die Möglichkeiten und das Können des Hundes in seinem natürlichen Rhythmus darzustellen. Grundlage sei vor allem der natürliche Takt des Hundes, die Musik sei dementsprechend zu wählen. Sie erwähnte, dass bei dieser Sportart vor allen Dingen das Training und die Bindung zwischen Mensch und Hund gefördert werden soll.
1995/1996/1997 erfolgten diverse Freestyle Vorführungen von der CFF auf Obedience-Wettkämpfen der AKC (American Kennel Club) in den Vereinigten Staaten. Die Begeisterung war jedes Mal gross, alle Teams erhielten tosenden Applaus. 1995 erarbeitete Agility-Trainer und –Richter Peter Lewis eine Prüfungsordnung für Grossbritannien.
1996 fand der erste HTM-Wettkampf in Grossbritannien statt. 24 Teams wurden von den 4 Richtern nach der Interpretation der Musik, der Präzision und der Bewegung zur Musik bewertet. Da der Erfolg riesig war, wurde im April 1997 wieder ein Wettbewerb durchgeführt.
1997 veröffentlichte der CFF eine ausgefeilte und umfangreiche Prüfungsordnung.
Im selben Jahr flog die Schweizerin Angela Schmid nach England, um sich von Mary Ray in diese tolle Art der Arbeit mit dem Hund einführen zu lassen.
Ende
1997 führte Angela Schmid ihren ersten Tanz in Luxemburg vor. Durch verschiedene Vorführungen der Schweiz, gelang es ihr dann, einige Teams in der Schweiz für diese tolle Sportart zu gewinnen.
1998 lud Manuela Nassek aus Österreich John Gilbert für Seminare nach Österreich ein. Er half ihr, mit ihrem Border Collie „Roy“ tolle Vorführungen in Österreich zu zeigen. Damit hielt Heelwork to Music 1998 Einzug in Österreich.
1999 zeigte Manuela Nassek Heelwork to Music auf der Bundessieger Zuchtschau. Es folgten weitere Vorführungen, z.B. von Nicole Weber auf der Agility-WM und von Angela Seidel, sowie Eva Buhl auf mehreren internationalen Zuchtschauen, mit grossem Erfolg. Nachdem das Freestyle- und Heelwork to Music-Reglement erstellt war, fand das erste Dogdance-Turnier in der Schweiz statt. Vorerst handelte es sich um Turniere im kleineren Rahmen.
Im Jahre 2004 fand dann das 1. Internationale Dogdance Turnier in Winterthur statt.
Kurze Zeit später entwickelten einige Dogdancer aus Europa mit Hilfe von Attila Szkukalek aus England ein neues Reglement, welches die Grundlage für den 2009 gegründeten Verein DDI (Dogdance International) bildete. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, allen Menschen und Hunden egal welcher Herkunft und Rasse den Zugang zu internationalen Dogdanceturnieren ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Seither wird das Reglement im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung regelmässig angepasst und verändert.
Einige europäische Länder haben jedoch ein eigenes Reglement kreiert, welches anderen Bestimmungen folgt. Dazu gehören zum Beispiel Frankreich, Belgien und England.
In Amerika hat sich der Verein WFCO durchgesetzt, welcher weltweit Turniere und Videoturniere veranstaltet.
Für weitere Informationen besuchen Sie folgende Webseiten:
Verein Dogdance International: www.dogdance.info
Verein WFCO in Amerika: http://www.worldcaninefreestyle.org/
Reglement aus England: http://worlddogshow.oekv.at/uploads/media/downloads_ordnungen/Rules_HTM-Engl.pdf
